Guten Morgen - Tässle Kaffee ☕️
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@hweimer @ArneBab @giggls @BlumeEvolution
Malthus ist insofern widerlegt, als dass die Malthusianische Katastrophe nicht zwangsläufig eintreten muss.
Ich habe allerdings schon das Gefühl, dass die Bevölkerungsgruppen mit nicht-exponentiellem Wachstum (meisten also schrumpfen) diesen Zustand auf Kosten anderer Gruppen erreicht haben.
Das lässt sich also nicht auf den ganzen Planeten übertragen.Es gibt genug historische Beispiele, in denen Bevölkerungsgruppen lokal in der Falle gelandet sind. Da es in den Beispielen aber genug "Drumherum" gab, gab es am Ende einen Ausweg.
Auch das lässt sich nicht auf den Planeten verallgemeinern.Man kann also nicht einfach annehmen, dass die Menschheit dem Phänomen gegenüber immun ist.
Mein Punkt ist, dass die Bevölkerungszahlen irgendwann stagnieren müssen, andernfalls landen wir zwangsläufig in der Falle. Es wäre schön, wenn das "von alleine" ohne Zwang passiert. Dafür sehr ich aber noch keinen Beweis. Aber auch keinen Gegenbeweis. Die Frage ist noch offen.
@HolgerPieta @hweimer @ArneBab @BlumeEvolution Klassisch hat man ja immer die These verfolgt dass mehr Wohlstand automatisch und somit gewaltlos zu niedrigeren Geburtenraten führt. Gilt diese These denn als widerlegt?
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@HolgerPieta @hweimer @ArneBab @BlumeEvolution Klassisch hat man ja immer die These verfolgt dass mehr Wohlstand automatisch und somit gewaltlos zu niedrigeren Geburtenraten führt. Gilt diese These denn als widerlegt?
@giggls @hweimer @ArneBab @BlumeEvolution
Ich denke, das gilt weiterhin, auch wenn es eher im Sicherheit als um Wohlstand geht: Wenn mensch sich sicher sein kann, auch ohne viele Kinder ein abnehmbares Leben im Alter führen zu können, sinkt die Geburtenrate.
Diese Sicherheit kann man natürlich erreichen, in dem man eine ausreichende Menge Wohlstand an alle verteilt, unabhängig von der Anzahl Kinder.Ich denke, das ist auch die zentrale Frage: Wenn es eine Malthusianische Wohlstandsgrenze M gibt, bei der die Bevölkerung konstant bleibt, und wir den nachhaltig produzierbaren Gesamtwohlstand W auf N Menschen verteilen, ist dann der Individualwohlstand w = W/N kleiner oder größer als M?
Wenn größer: Super.
Wenn kleiner: Mist. -
@giggls @hweimer @ArneBab @BlumeEvolution
Ich denke, das gilt weiterhin, auch wenn es eher im Sicherheit als um Wohlstand geht: Wenn mensch sich sicher sein kann, auch ohne viele Kinder ein abnehmbares Leben im Alter führen zu können, sinkt die Geburtenrate.
Diese Sicherheit kann man natürlich erreichen, in dem man eine ausreichende Menge Wohlstand an alle verteilt, unabhängig von der Anzahl Kinder.Ich denke, das ist auch die zentrale Frage: Wenn es eine Malthusianische Wohlstandsgrenze M gibt, bei der die Bevölkerung konstant bleibt, und wir den nachhaltig produzierbaren Gesamtwohlstand W auf N Menschen verteilen, ist dann der Individualwohlstand w = W/N kleiner oder größer als M?
Wenn größer: Super.
Wenn kleiner: Mist.@HolgerPieta in Afrika sinkt die Geburtenrate auch bereits deutlich (von 7 auf 4):
https://population.un.org/wpp/graphs?loc=2087&type=Demographic%20Profiles&category=Line%20Charts
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@hweimer Eine geringe Geburtenrate bewirkt ein Schrumpfen der Bevölkerung, aber keine Probleme bei Sozialsystemen, weil die Resourcen, die in Rente und Pflege mehr gebraucht werden, bei Kindererziehung und Bildung weniger gebraucht werden.
Schwierig sind der Erhalt von Fachwissen (keine Nachfolge?) und eine Umkehr: gleichzeitig viele Rentner *und* viele Kinder ist teuer, Trendumkehr ist also nur langsam finanzierbar.
Welche weiteren Probleme siehst du?
@giggls @BlumeEvolution@ArneBab @giggls @BlumeEvolution
Letztlich führt nahezu jeder Bevölkerungsrückgang zu Wohlstandsverlust, weil Investitionen sich weniger lohnen, wenn in 30 Jahren weniger zahlende Kunden vorhanden sind.
Bei einer Geburtenrate von 1,35 Kindern pro Frau gibt es zudem unschöne Nichtlinearitäten. Diese Zahl bedeutet, dass mit jeder Generation die Anzahl der Menschen um ca. ein Drittel abnimmt. Umgekehrt heißt das, dass eine Generation das 1,5-fache aus der Elterngeneration zu versorgen hat plus das 0,67-fache aus der nachfolgenden Generation. Das ist in Summe eben mehr als bei einer stabilen Bevölkerung.
Man sieht ja jetzt schon in vielen Bereichen (Pflegepersonal, Ärzte, Handwerker), dass das nicht mehr aufgeht. Ach ja, einen Lehrermangel haben wir auch noch, obwohl weniger Kinder geboren werden.
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@ArneBab @giggls @BlumeEvolution
Letztlich führt nahezu jeder Bevölkerungsrückgang zu Wohlstandsverlust, weil Investitionen sich weniger lohnen, wenn in 30 Jahren weniger zahlende Kunden vorhanden sind.
Bei einer Geburtenrate von 1,35 Kindern pro Frau gibt es zudem unschöne Nichtlinearitäten. Diese Zahl bedeutet, dass mit jeder Generation die Anzahl der Menschen um ca. ein Drittel abnimmt. Umgekehrt heißt das, dass eine Generation das 1,5-fache aus der Elterngeneration zu versorgen hat plus das 0,67-fache aus der nachfolgenden Generation. Das ist in Summe eben mehr als bei einer stabilen Bevölkerung.
Man sieht ja jetzt schon in vielen Bereichen (Pflegepersonal, Ärzte, Handwerker), dass das nicht mehr aufgeht. Ach ja, einen Lehrermangel haben wir auch noch, obwohl weniger Kinder geboren werden.
@hweimer Bevölkerungsrückgang bedeutet v.a. mehr natürliche Resourcen pro Person.
Nur wo das bereits zu einem Verlust an Spezialisierung führt (also weniger Effizienz), bedeutet es einen Wohlstandsverlust.
Und auch wenn die Generation mehr Alte versorgen muss, muss sie gleichzeitig weniger Kinder versorgen -- und zwar zeitlich versetzt *früher*.
Eine schrumpfende Gesellschaft bringt also erstmal sogar Kostenreduktion im Vergleich zu einer stabilen.
@giggls @BlumeEvolution -
@hweimer Bevölkerungsrückgang bedeutet v.a. mehr natürliche Resourcen pro Person.
Nur wo das bereits zu einem Verlust an Spezialisierung führt (also weniger Effizienz), bedeutet es einen Wohlstandsverlust.
Und auch wenn die Generation mehr Alte versorgen muss, muss sie gleichzeitig weniger Kinder versorgen -- und zwar zeitlich versetzt *früher*.
Eine schrumpfende Gesellschaft bringt also erstmal sogar Kostenreduktion im Vergleich zu einer stabilen.
@giggls @BlumeEvolutionAus meiner Sicht stellt ein Großteil der Kosten zur „Versorgung“ Heranwachsender wie #Bildung , Wohnung etc. Investitionen (!) dar, da die jungen Menschen ja als spätere Berufstätige, Nachfragende erkannt werden. Dagegen können in Regionen mit weniger jungen Menschen zwar zeitweise Konsumausgaben steigen, werden aber weniger Investitionen in die Zukunft erfolgen. Kosten sind nicht einfach Kosten. Meine ich.