Denn in normalen Marktzeiten sind Netzspeicher die natürlichen Fressfeinde von Gaskraftwerken.

grimm@norden.social
Posts
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach so -
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soAber eine Sache macht der Bericht auch richtig: Er legt einen großen Fokus auf „Nachfrageflexibilitäten“ wie Wärmepumpen, Elektrolyseure oder regelbare Industrieanlagen.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soAuch Energiewende-Faule erkennen so, dass Deutschland nicht ohne Smart Meter und physiknahe Strompreise auskommen wird!
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soWas ich beim Graben durch Energiewende-Statistiken finde, landet jeden Dienstag zuerst in deiner Inbox.
Hier geht’s zu meinem Newsletter über Klimatechnologien: https://www.cleantech.ing/subscribe/?utm_source=mastodon&utm_medium=threads&utm_campaign=bnetzabericht
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soWarum hat die Bundesnetzagentur nicht auch einen ähnlich ambitionierten Hochlauf für Batteriespeicher festgelegt und angenommen?
Die Bundesregierung hat es nicht vorgegeben. Sie war die letzte Instanz bei diesem Bericht.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soWer braucht dann so ein Modell?
Die Antwort kam nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung des Berichts. Sie wurde von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) geliefert:
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach so„Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, dass wir Handlungsbedarf haben und neue steuerbare Kapazitäten, insbesondere neue Gaskraftwerke, zubauen müssen. Bis 2035 sieht der Bericht einen Bedarf im Umfang von 22 bis zu 36 Gigawatt.“
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soDas entspricht im schlimmsten Fall 72 (!) neuen Gaskraftwerksblöcken.
Diese Zahl ließe sich mit Netzspeichern um ein knappes Drittel senken, wie eine Studie des Thinktanks Frontier Economics letztes Jahr ergab.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soEs hätte noch einen ganz anderen Weg gegeben. Ein Blick auf diesen Chart aus dem Bericht zeigt das.
Hier wächst das bidirektionale Laden von E-Autos (gelb) Jahr für Jahr stetig:
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soDas ist bemerkenswert, weil es in Deutschland abseits kleiner Modellversuche überhaupt kein bidirektionales Laden gibt.
Dafür fehlen die nötigen Regularien.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soErklärung der BNetzA: „Bidirektionales Laden (BiDi) ging in das Zielszenario als exogene Vorgabe ein.“
Der Hochlauf wurde einfach festgelegt und angenommen.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soDabei hätte es Wege gegeben, Netzspeicher in den Bericht zu bekommen.
Wenn sie „von allein“, also ökonomisch getrieben, wachsen sollen, muss das Modell das auch prinzipiell ermöglichen.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soAber in der langen Liste der Modellvorgaben fehlen für Batteriespeicher essenzielle Daten. Zum Beispiel:
• Zahl der Stunden mit negativen Strompreisen
• große Preisunterschiede je nach Tageszeit („daily spreads“). -
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soGenau diese Daten bestimmen doch, ob Netzspeicher wirtschaftlich sind und private Investoren sie bauen.
Gibt es diese Daten nicht, gibt es, voilà, auch keine Netzspeicher.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soBei Netzspeichern schreiben sie den Stand von 2024 einfach fort.
Wichtig: Die Autoren nehmen bei Gaskraftwerken etwas anderes an.
Sie bauen einen großen Zuwachs Ende des Jahrzehnts in ihr Modell als externe Vorgabe ein (türkis):
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soWer hat diesen Zubau vorgegeben?
Der Bericht erklärt, dass der Zubau der Erdgas-Kraftwerke 2029 bis 2031 den Annahmen der Kraftwerksstrategie folgt.
Weil Netzspeicher keine Rolle in der Kraftwerksstrategie der Ampelregierung spielten, tauchen sie nicht in diesem Bericht auf.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soEs gibt also eine verschachtelte indirekte politische Vorgabe, Netzspeicher zu ignorieren.
Ob das von der Ampelregierung so gewollt war, steht auf einem anderen Blatt.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soDie Bundesnetzagentur antwortete nur auf meine Nachfrage: Die Annahmen zu Batteriespeichern seien „modellendogen“.
Das heißt: Das Modell berechnet den Speicherausbau selbst nach seinen eigenen Vorgaben.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soIm Methodenteil des Berichts erläutern die Autoren ihre Annahmen.
Sie beziehen Wärmepumpen, E-Autos, Interkonnektoren zu den europäischen Nachbarn, Netzausbau, CO₂-Preise und Stromverbrauch, Wetter und andere Faktoren mit ein.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach soDer Bericht kommt zu grotesk falschen Ergebnissen für große Netzspeicher.
Für 2035 erwartet er nur 2 GW Netzspeicher in Deutschland (orange im Diagramm):