Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach so
-
Es hätte noch einen ganz anderen Weg gegeben. Ein Blick auf diesen Chart aus dem Bericht zeigt das.
Hier wächst das bidirektionale Laden von E-Autos (gelb) Jahr für Jahr stetig:
Das ist bemerkenswert, weil es in Deutschland abseits kleiner Modellversuche überhaupt kein bidirektionales Laden gibt.
Dafür fehlen die nötigen Regularien.
-
Genau diese Daten bestimmen doch, ob Netzspeicher wirtschaftlich sind und private Investoren sie bauen.
Gibt es diese Daten nicht, gibt es, voilà, auch keine Netzspeicher.
Es hätte noch einen ganz anderen Weg gegeben. Ein Blick auf diesen Chart aus dem Bericht zeigt das.
Hier wächst das bidirektionale Laden von E-Autos (gelb) Jahr für Jahr stetig:
-
„Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, dass wir Handlungsbedarf haben und neue steuerbare Kapazitäten, insbesondere neue Gaskraftwerke, zubauen müssen. Bis 2035 sieht der Bericht einen Bedarf im Umfang von 22 bis zu 36 Gigawatt.“
Das entspricht im schlimmsten Fall 72 (!) neuen Gaskraftwerksblöcken.
Diese Zahl ließe sich mit Netzspeichern um ein knappes Drittel senken, wie eine Studie des Thinktanks Frontier Economics letztes Jahr ergab.
-
Wer braucht dann so ein Modell?
Die Antwort kam nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung des Berichts. Sie wurde von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) geliefert:
„Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, dass wir Handlungsbedarf haben und neue steuerbare Kapazitäten, insbesondere neue Gaskraftwerke, zubauen müssen. Bis 2035 sieht der Bericht einen Bedarf im Umfang von 22 bis zu 36 Gigawatt.“
-
Warum hat die Bundesnetzagentur nicht auch einen ähnlich ambitionierten Hochlauf für Batteriespeicher festgelegt und angenommen?
Die Bundesregierung hat es nicht vorgegeben. Sie war die letzte Instanz bei diesem Bericht.
Wer braucht dann so ein Modell?
Die Antwort kam nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung des Berichts. Sie wurde von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) geliefert:
-
Erklärung der BNetzA: „Bidirektionales Laden (BiDi) ging in das Zielszenario als exogene Vorgabe ein.“
Der Hochlauf wurde einfach festgelegt und angenommen.
Warum hat die Bundesnetzagentur nicht auch einen ähnlich ambitionierten Hochlauf für Batteriespeicher festgelegt und angenommen?
Die Bundesregierung hat es nicht vorgegeben. Sie war die letzte Instanz bei diesem Bericht.
-
Auch Energiewende-Faule erkennen so, dass Deutschland nicht ohne Smart Meter und physiknahe Strompreise auskommen wird!
Was ich beim Graben durch Energiewende-Statistiken finde, landet jeden Dienstag zuerst in deiner Inbox.
Hier geht’s zu meinem Newsletter über Klimatechnologien: https://www.cleantech.ing/subscribe/?utm_source=mastodon&utm_medium=threads&utm_campaign=bnetzabericht
-
Aber eine Sache macht der Bericht auch richtig: Er legt einen großen Fokus auf „Nachfrageflexibilitäten“ wie Wärmepumpen, Elektrolyseure oder regelbare Industrieanlagen.
Auch Energiewende-Faule erkennen so, dass Deutschland nicht ohne Smart Meter und physiknahe Strompreise auskommen wird!
-
Denn in normalen Marktzeiten sind Netzspeicher die natürlichen Fressfeinde von Gaskraftwerken.
Aber eine Sache macht der Bericht auch richtig: Er legt einen großen Fokus auf „Nachfrageflexibilitäten“ wie Wärmepumpen, Elektrolyseure oder regelbare Industrieanlagen.
-
Das entspricht im schlimmsten Fall 72 (!) neuen Gaskraftwerksblöcken.
Diese Zahl ließe sich mit Netzspeichern um ein knappes Drittel senken, wie eine Studie des Thinktanks Frontier Economics letztes Jahr ergab.
Denn in normalen Marktzeiten sind Netzspeicher die natürlichen Fressfeinde von Gaskraftwerken.
-
-
Der Bericht kommt zu grotesk falschen Ergebnissen für große Netzspeicher.
Für 2035 erwartet er nur 2 GW Netzspeicher in Deutschland (orange im Diagramm):
@grimm
Was ich nicht sehe, nicht einplane und schlussendlich nicht genehmigen lasse, das existiert nicht!
Warum steht nur in jeder Meldung über Batteriengroßspricher, dass sie projektiert und errichtet werden, ohne jegliche öffentliche Förderung?!
#Objektpermanenz -
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach so.
Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern die erstaunliche Geschichte eines neuen Regierungsberichts, der den wichtigsten Energietrend unserer Zeit ignoriert: große Batteriespeicher.
Wie kann das sein? Ein THREAD 🧵
@grimm
️den thread sollte jede*r gelesen haben, die in irgendeiner Weise eine Meinung zu Energieversorgung hat.
-
„Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, dass wir Handlungsbedarf haben und neue steuerbare Kapazitäten, insbesondere neue Gaskraftwerke, zubauen müssen. Bis 2035 sieht der Bericht einen Bedarf im Umfang von 22 bis zu 36 Gigawatt.“
@grimm das heißt, die haben ihr Modell so gestaltet, dass Gaskraftwerke ein Muss werden und Batteriespeicher nicht vorhanden sind und realer Zubau an PV (der wird in die Höhe schießen) zu wenig berücksichtigt wird.
Reiche hat sich eine Studie bestellt nach ihren Wünschen. Wie ein Geburtstagskuchen. Mit Sahne und Kirschen, aber ohne Schokolade.
-
Manchmal verschwinden 500 Gigawatt einfach so.
Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern die erstaunliche Geschichte eines neuen Regierungsberichts, der den wichtigsten Energietrend unserer Zeit ignoriert: große Batteriespeicher.
Wie kann das sein? Ein THREAD 🧵
-
-
@diritschka Okay
-
Was ich beim Graben durch Energiewende-Statistiken finde, landet jeden Dienstag zuerst in deiner Inbox.
Hier geht’s zu meinem Newsletter über Klimatechnologien: https://www.cleantech.ing/subscribe/?utm_source=mastodon&utm_medium=threads&utm_campaign=bnetzabericht
In Österreich geht es derzeit massiv in Richtung Batteriespeicher. Drei Ursachen:
1. Österreich wird kein neues Gaskraftwerk bauen.
2. Es gibt im Vergleich zu Deutschland viel mehr Pumpspeicherkraftwerke.
3. Es gibt ein Gesetz, dass Erzeuger von erneuerbarem Strom, die nicht in neue Projekte investieren, alle Stromerlöse, die über 90 Euro pro MWh liegen, an den Staat abgeben müssen (Energiekrisenbeitrag-Strom). Da große Batteriespeicher in Containern sehr schnell umgesetzt werden können, schiessen die Speicherprojekte wie die Schwammerl (Pilze) aus dem Boden.